„Wie geht’s, altes Haus?“
Es sind nicht nur die Menschen, die faszinieren – auch das Gebäude
Unsere Villa an der Frankfurter Straße fasziniert durch ihre Architektur, ihre Atmosphäre – und ihre Geschichte. Denn sie ist ein typisches Beispiel für den Villenstil, der Wiesbaden in der Gründerzeit und zu Beginn des 20. Jahrhunderts prägte. Damals stieg die Zahl der Bewohner Wiesbadens erheblich. Das hatte seinen Grund in der Attraktivität als Kurort und Heilbad. Wiesbaden erwarb damals seinen Ruf als das „Nizza des Nordens“.
Die Villenviertel wuchsen
Hatte die Stadt Wiesbaden gegen 1840 gerade einmal 12.000 Einwohner, so stieg diese Zahl bis zum Jahre 1910 auf fast das Zehnfache an. Umfangreiche Stadterweiterungen wurden deshalb notwendig. Neben den heute unter Flächendenkmalschutz stehenden Villengebieten Ost zwischen Frankfurter und Bierstadter Straße und Nord um das Nerotal herum entstanden in dieser Epoche weitere neue Wohngebiete.
Der Baustil, der diese Bauzeit prägte, war durch Rückgriffe auf historische Architekturvorbilder geprägt: So entstanden neobarocke oder neoklassizistische Bauten in ganz unterschiedlichen Formen. Unsere Villa wurde ursprünglich als Hotel gebaut. Das Haus trug den Namen „Hotel Nizza“.
Noch heute zeugen die großzügigen Räume und lichtvollen Alkoven von der Großzügigleit, die das ganze Haus ausstrahlt. In seiner wechselvollen Geschichte wurde das Haus übrigens auch eine ganze Zeit lang als Stätte für Lehrerfortbildungen genutzt.
Die Atmosphäre beflügelt den Unterricht
„Unsere Schüler genießen das Gebäude“, berichtet Isabel Menzel. „Sie sind regelrecht stolz auf das Domizil, das sie hier haben!“ Das zeigt sich übrigens auch an der Achtung, die sie dem Haus entgegenbringen: Graffiti ist an der OBS unbekannt.
Bildnachweis: Schüler vor OBS-Gebäude: Horst Goebel; Bistro: Cornelia Renson